(Wie war es wirklich als ich fast tot war - Teil 2)
Als ich 7 Tage in der „Zwischenwelt“ war, musste ich mich entscheiden.
Wenn du nicht ganz verstehst, was es mit diesem Post auf sich hat: Letzte Woche hast du Teil 1 von "Wie ich fast gestorben wäre" von mir bekommen - du kannst ihn hier nochmal lesen.
Ich hatte Typhus, Hirnhautentzündung und Lungenentzündung gleichzeitig bekommen und die Ärzte waren sich nicht sicher, ob ich überleben würde. Geschweige denn, jemals wieder gesund zu werden – Die Chancen standen hoch, dass, selbst falls ich jemals wieder aufwachen würde, ich für immer stark behindert bliebe.
Für die Menschen, die mich liebten und an meinem Bett wachten, wirkte all dies wie ein unglücklicher Zufall – aber ich wusste es besser. Denn wir alle hatten bei unserer Trekkingtour in Nepal das Wasser mit dem Thypuserreger unwissentlich getrunken – aber nur mein Leben wurde davon ernsthaft bedroht, die anderen kamen mit Antibiotika und ein paar Wochen Quarantäne davon. Meine Seele hatte dieses Szenario für mich arrangiert, damit ich mich endlich entscheiden würde.
Würde ich meine Aufgabe hier auf der Erde annehmen? Oder weiter davor weglaufen, nur weil ich Angst hatte davor? Würde ich endlich meinen Körper als das sehen, was er ist? Ein Werkzeug, um mit dieser Welt zu interagieren - anstatt ihn zu hassen? Nur weil es mir viel zu groß und unmöglich erschien, gaukelte ich mir vor, dass ich nicht weiß, was ich hier tun soll. Ich hatte mir selbst die Sicht versperrt, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte... Nur weil ich keine Ahnung hatte, wie ich das jemals schaffen soll! Und nur, weil die Erde sich doch meistens ziemlich schrecklich anfühlt. Die Menschen lügen wie gedruckt. Die Menschen betrügen, als gäbe es kein Karma. Niemand hat je verstanden, warum ich so anders war. Ich fühlte mich so alleingelassen.
In mir war so viel Schmerz, dass ich es kaum noch ertragen konnte. Ich hatte das Gefühl, mein Leben bestand aus einer einzigen Folge von Pfaden, die ich einschlug, um dem Schmerz in meinem Herzen zu entkommen.
Um diesen tief sitzenden Schmerz und die Enttäuschung nicht mehr spüren zu müssen.
Zu sterben fühlte sich wirklich nach der viel besseren Alternative an, als noch länger diesen Schmerz ertragen zu müssen. Ich wollte nicht mehr hier sein.
Die Menschen, die ich liebe, haben mich verlassen – ich fühlte mich so hilflos und allein, dass ich wirklich lieber sterben wollte, als noch länger diesen Schmerz zu spüren. Doch der wahre Grund des Schmerzes, das habe ich in dieser Zwischenwelt erkannt, kam gar nicht von den Menschen, die mich verletzt und enttäuscht und verlassen hatten. Der wirkliche Schmerz saß noch viel tiefer. Ich wurde mit meinen tiefsten Ängsten und Gefühlen konfrontiert. Und wegschauen konnte ich nicht mehr länger.
Die Erde ist nicht mehr sicher. ICH bin nirgendwo sicher.
Es war mal so schön, hier auf diesem Planeten (ich weiß, tief in Dir drin erinnerst Du Dich auch daran!) – warum ist jetzt alles so dunkel hier? Und so schwer? Ich will hier nicht mehr sein... In diesem komatösen Zustand, in dem ich mich befand, während mein Körper in einem Krankenhausbett in Chiang Mai von wundervollen und aufopfernden Ärzten am Leben gehalten wurde, musste ich – aus einer höheren Ebene heraus - eine Entscheidung treffen.
Meine Mutter und meine zwei meiner besten Freunde hielten abwechselnd meine Hand, redeten mit mir und bangten um mein Leben – doch ich bekam nichts davon mit.
Ich war so weit weg, in dieser anderen Welt. Alle traumatischen Erlebnisse meiner Kindheit spülten über mich hinweg, wie in einem Traum. Da war nur Wasser, ganz viel Wasser und ein Boot, das kurz davor war unterzugehen – und ich kurz davor zu ertrinken. Doch hier, in dieser anderen Welt, tat sich meine Seele mit meinem Hohen selbst und meinem geistigen Beraterteam zusammen um mir dabei zu helfen, eine Entscheidung zu treffen.
So konnte es nicht weitergehen, das war uns allen klar. Ich war todunglücklich hier auf der Erde und wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich wieder einen Lichtkörper zu besitzen und diese ganzen schrecklichen Gefühle, die man auf der Erde so hat, hinter mir zu lassen. Ich war völlig enttäuscht von der Liebe, von der Menschheit und vom System.
„Du hast die Wahl“ sagten sie zu mir „ob Du gehst oder bleibst“. „Es steht Dir völlig frei, wir zwingen Dich nicht.
Aber wenn Du jetzt gehst, waren die letzten 22 Jahre deines Lebens umsonst. Um genau zu sein, waren sogar die letzten 2000 Jahre, all Deine vergangenen Inkarnationen, umsonst. Alles, was Du bis jetzt gelernt hast, über die Menschen, wird verloren sein. Du musstest all dies erleben, um die Menschen wirklich zu verstehen. Denn nur wenn Du ihren Schmerz WIRKLICH verstehst, kannst Du ihnen helfen, sich wieder zu erinnern, wer sie sind. Warum sie hier sind. "Dass sie in Wahrheit aus Licht bestehen, aus dem Licht kommen und freiwillig hier sind.“
Ich hätte meinen Lebenssinn und meine Aufgabe verfehlt, aber wir haben immer die freie Wahl – denn so schwierig hatte ich es mir nicht vorgestellt. Vor dem Tod habe ich keine Angst, denn ich weiß, dass es ihn nicht gibt. Es war keine leichte Entscheidung und so dauerte es eine Woche, bis ich ganz sicher war. Und dann, war ich auf einmal wieder wach.
Es kam mir so vor, als hätte ich nur kurz geschlafen, doch in Wahrheit hatte ich eine ganze Woche in dieser anderen Ebene verbracht.
Seit diesem Tag ist ALLES anders: Ich bin jetzt dankbar, hier zu sein, denn ich weiß, ich bin freiwillig hier. Niemand hat mich gezwungen, meine Aufgabe im Teil des Großen Ganzen zu erfüllen. Ich mache es gerne und mit ganzem Herzen. Die Herausforderungen, die es mitbringt, einen menschlichen Körper zu haben – nun, ich mache das Beste daraus :-)
Seit diesem Tag hat sich mein Lebensplan angefangen zu entfalten, ganz von alleine. (Und ja, er hat auch einen neuen Mann für mich vorgesehen:-) ). Jetzt bin ich vollkommen klar, was in jedem einzelnen Moment von mir zu tun ist. WIE genau ich den Menschen helfen kann. Und für welche Menschen ich überhaupt zuständig bin. Und für was ich NICHT zuständig bin.
Ich hatte mich so oft hilflos gefühlt, weil ich dachte, die Aufgabe, die vor mir liegt ist zu groß, um sie zu bewältigen. Doch jetzt ist mir klar: Ich muss nicht alles alleine schaffen.
Ich weiß, ich bin nicht allein! Ich bin umgeben von kosmischen Lichthelfern und von Menschen, die am gleichen großen Lichtplan teilhaben wie ich – die Erde wieder zu einem Planeten voller Licht, Liebe, Frieden und Harmonie zu machen. Einem sicheren Ort, an dem wir uns alle geborgen fühlen.
Völlig verbunden mit dem Licht und mit den kosmischen Schöpferkräften.
Ein Ort, an dem wir glücklich sind, ein echtes Paradies. Wenn Du bis hierhin gelesen hast, dann stehen die Chancen hoch, dass auch Du Teil dieses Lichtplans bist. Ich weiß, Du spürst es tief in Dir drin. Dass da noch mehr ist. Dass deine Seele noch nicht begonnen hat, sich der Welt so zu zeigen, wie sie in Wirklichkeit ist – weil Du Angst hast.
Angst davor, abgelehnt zu werden.
Angst davor, ausgelacht zu werden.
Angst davor, für verrückt erklärt zu werden.
Angst davor, das Falsche zu tun und damit alles noch schlimmer zu machen.
Angst davor, nicht den Mut aufzubringen, Deinen Weg konsequent zu gehen.
Angst davor, Menschen zu verletzen, die Du liebst, wenn Du endlich beginnst, Dein wahres Wesen zu zeigen.
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